Dienstag, 28. Juni 2005

Das Kätzchen

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Ein unerfahrnes Kätzchen sah
Zum erstenmal den Mond in vollem Lichte prangen,
Und sprach entzückt zum GroßPapa:
Sieh an der Decke dort den schönen Käse hangen.
O, hätten wir ihn doch. Ei lerne, blöder Fant,
Versetzt der GroßPapa, fürs erste Mäuse fangen,
Die sind uns näher bei der Hand.


Mehr dieser kurzen, ironischen und heiteren Gedichte von Gottlieb Konrad Pfeffel, geboren am 28.6.1736 in Colmar; gestorben am 1.5.1809 in Colmar, lesen Sie bei Gutenberg.Spiegel.de.

Der Römische Brunnen

Aufsteigt der Strahl, und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Und noch eines von
Conrad Ferdinand Meyer

Zwei Segel


Zwei Segel erhellend
Die tiefblaue Bucht!
Zwei Segel sich schwellend
Zu ruhiger Flucht!

Wie eins in den Winden
Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.

Begehrt eins zu hasten,
Das andre geht schnell,
Verlangt eins zu rasten,
Ruht auch sein Gesell.

Beide Gedicht zählen zu den Lieblingsgedichten von Lucia. Kein Wunder, sie ist Bremerin, lebte lange in Rom (mit einem Römer verheiratet) und nun in USA. Aber sie kommt wieder zurück nach Deutschland.

Mehr dieser schönen Verse von C.F. Meyer gibt es bei Gutenberg.Spiegel.de.
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