Samstag, 7. Oktober 2006

Der Rabe

Eines Nachts, aus gelben Blättern mit verblichnen Runenlettern
Tote Mären suchend, sammelnd von des Zeitenmeers Gestaden,
Müde in die Zeilen blickend und zuletzt im Schlafe nickend,
Hört' ich plötzlich leise klopfen, leise, doch vernehmlich klopfen
Und fuhr auf, erschreckend stammelnd: »Einer von den Kameraden«,
»Einer von den Kameraden«.

In dem letzten Mond des Jahres, um die zwölfte Stunde war es,
Und ein wunderlich Rumoren klang mir fort und fort im Ohre,
Sehnlichst harrte ich des Tages, jedes neuen Glockenschlages;
In das Buch vor mir versenken wollt' ich all mein Schmerzgedenken,
Meine Träume von Leonoren, meinen Gram um Leonore,
Um die tote Leonore.

Seltsame, phantastisch wilde, unerklärliche Gebilde,
Schwarz und dicht gleich undurchsicht'gen, nächtig dunklen Nebelschwaden
Huschten aus den Zimmerecken, füllten mich mit tausend Schrecken,
So daß ich nun bleich und schlotternd, immer wieder angstvoll stotternd,
Murmelte, mich zu beschwicht'gen: »Einer von den Kameraden«,
»Einer von den Kameraden!«

Alsbald aber mich ermannend, fragt' ich, jede Scheu verbannend,
Wen der Weg noch zu mir führe: »Mit wem habe ich die Ehre?«
Hub ich an, weltmännisch höflich: »Sie verzeihen, ich bin sträflich,
Daß ich Sie nicht gleich vernommen; seien Sie mir hochwillkommen!«
Und ich öffnete die Türe – nichts als schaudervolle Leere,
Schwarze, schaudervolle Leere.

Lang in dieses Dunkel starrend, stand ich fürchtend, stand ich harrend,
Fürchtend, harrend, zweifelnd, staunend, meine Seele ganz im Ohre –
Doch die Nacht blieb ungelichtet, tiefes Schwarz auf Schwarz geschichtet,
Und das Schweigen ungebrochen, und nichts weiter ward gesprochen,
Als das eine, flüsternd, raunend, das gehauchte Wort »Lenore«,
Das ich flüsterte: »Lenore!«

In mein Zimmer wiederkehrend und zum Sessel flüchtend, während
Schatten meinen Blick umflorten, hörte ich von neuem klopfen,
Diesmal aber etwas lauter, gleichsam kecker und vertrauter.
An dem Laden ist es, sagt' ich, und mich zu erheben wagt' ich,
Sprach mir Mut zu mit den Worten: »Sicher sind es Regentropfen,
Weiter nichts als Regentropfen«.

Und ich öffnete: Bedächtig schritt ein Rabe, groß und nächtig,
Mit verwildertem Gefieder ins Gemach und gravitätisch
Mit dem ernsten Kopfe nickend, flüchtig durch das Zimmer blickend,
Flog er auf das Türgerüste, und auf einer Pallasbüste
Ließ er sich gemächlich nieder, saß dort stolz und majestätisch,
Selbstbewußt und majestätisch.

Ob des herrischen Verfahrens und des würdige'n Gebarens
Dieses wunderlichen Gastes schier belustigt, sprach ich; »Grimmer
Unglücksbote des Gestades an dem Flußgebiet des Hades
Du bist sicher hochgeboren, kommst du gradwegs von den Toren
Des plutonischen Palastes? Sag, wie nennt man dich dort?« - »Nimmer!«
Hört' ich da vernehmlich: »Nimmer!«

Wahrlich, ich muß eingestehen, daß mich eigene Ideen
Bei dem dunklen Wort durchschwirrten, ja, daß mir Gedanken kamen,
Zweifel vom bizarrsten Schlage; und es ist auch keine Frage,
Daß dies seltsame Begebnis ein vereinzeltes Erlebnis:
Einen Raben zu bewirten mit solch ominösem Namen,
Solchem ominösen Namen.

Doch mein düsterer Gefährte sprach nichts weiter und gewährte
Mir kein Zeichen der Beachtung. Lautlos stille ward's im Zimmer,
Bis ich traumhaft, abgebrochen (halb gedacht und halb gesprochen)
Raunte: »Andre Freunde gingen, morgen hebt auch er die Schwingen,
Läßt dich wieder in Umnachtung.« Da vernahm ich deutlich »Nimmer.«
Deutlich und verständlich: »Nimmer.«

Stutzig über die Repliken, maß ich ihn mit scheuen Blicken,
Sprechend: Dies ist zweifelsohne sein gesamter Schatz an Worten,
Einem Herren abgefangen, dem das Unglück nachgegangen,
Nachgegangen, nachgelaufen, bis er auf dem Trümmerhaufen
Seines Glücks dies monotone »Nimmer« seufzte allerorten,
Jederzeit und allerorten.

Doch der Rabe lieb possierlich würdevoll, und unwillkürlich
Mußt' ich lächeln ob des Wichtes: Alsdann mitten in das Zimmer
Einen samtnen Sessel rückend und mich in die Polster drückend,
Sann ich angesichts des grimmen, dürren, ominösen, schlimmen
Künders göttlichen Gerichtes, über dieses dunkle »Nimmer«,
Dieses rätselhafte »Nimmer.«

Dies und anderes erwog ich, in die Traumeslande flog ich,
Losgelöst von jeder Fessel. Von der Lampe fiel ein Schimmer
Auf die violetten Stühle, und auf meinem samtnen Pfühle
Lag ich lange, traumverloren, schwang mich auf zu Leonoren,
Die in diesen samtnen Sessel nimmermehr sich lehnet, nimmer,
Nimmer, nimmer, nimmer, nimmer.

Plötzlich ward es in mir lichter und die Luft im Zimmer dichter,
Als ob Weihrauch sie durchwehte. Und an diesem Hoffnungsschimmer
Mich erwärmend, rief ich: »Manna, Manna, schickst du Gott, Hosianna;
Lob ihm, der die Gnade spendet, der dir seine Engel sendet!
Trink, o trink aus dieser Lethe und vergiß Lenore! –»Nimmer!«
Krächzte da der Rabe. »Nimmer!«

»Nachtprophet, erzeugt vom Zweifel, seist du Vogel oder Teufel,
Triumphierend ob der Sünder Zähneklappern und Gewimmer
Hier, aus dieser dürren Wüste, dieser Stätte geiler Lüste,
Hoffnungslos, doch ungebrochen, und noch rein und unbestochen,
Frag' ich dich, du Schicksalskünder: Ist in Gilead Balsam?« – »Nimmer«,
Krächzte da der Rabe, »nimmer!«

»Nachtprophet, erzeugt vom Zweifel, seist du Vogel oder Teufel –
Bei dem göttlichen Erbarmen, lösch nicht diesen letzten Schimmer!
Sag' mir, find ich nach dem trüben Erdenwallen einst dort drüben
Sie, die von dem Engelschore wird geheißen Leonore?
Werd' ich sie dort einst umarmen, meine Leonore?« – »Nimmer«,
Krächzte da der Rabe, »nimmer!«

»Feind, du lügst, heb' dich von hinnen«, schrie ich auf, beinah von Sinnen,
»Dorthin zieh, wo Schatten wallen unter Winseln und Gewimmer,
Kehr' zurück zum dunklen Strande, laß kein Federchen zum Pfande
Dessen, was du prophezeitest, daß du diesen Ort entweihtest,
Nimm aus meiner Brust die Krallen, hebe dich von hinnen«! - »Nimmer«,
Krächzte da der Rabe, »nimmer!«

Und auf meinem Türgerüste, auf der bleichen Pallasbüste,
Unverdrossen, ohn' Ermatten, sitzt mein dunkler Gast noch immer.
Sein Dämonenauge funkelt und sein Schattenriß verdunkelt
Das Gemach, schwillt immer mächt'ger und wird immer grabesnächt'ger -
Und aus diesen schweren Schatten hebt sich meine Seele nimmer,
Nimmer, nimmer, nimmer, nimmer –.


Edgar Allan Poe

* 19. Januar 1809 in Boston, Massachusetts, USA; † 7. Oktober 1849 in Baltimore, Maryland

Hier sein wohl berühmtestes Gedicht, das ich komplett wiedergebe. Mehr Gedichte und über sein Leben erfahren Sie bei Gutenberg.Spiegel.de und in sehr ausführlicher Fassung bei Wikipeda.

Interessant ist auch ein Artikel zum 100. Todestag, also 1949, erschienen in DIE ZEIT. Ebenso stellt DIE ZEIT in ihrer neuesten Ausgabe ein Hörbuch vor: Edgar Allan Poes Gedichte, in Musik verpackt (leider momentan nur in Print - DIE ZEIT, Nr. 41, Seite 52). Aber schauen Sie selbst nach zahlreichen Hörbüchern und CD von Poe in amazon.de.

Donnerstag, 5. Oktober 2006

O liebliche Wangen

O liebliche Wangen,
Ihr macht mir Verlangen,
Dies rote, dies weiße
Zu schauen mit Fleiße.
Und dies nur alleine
Ist's nicht, was ich meine;
Zu schauen, zu grüssen,
Zu rühren, zu küssen!
Ihr macht mir Verlangen,
O liebliche Wangen!

O Sonne der Wonne!
O Wonne der Sonne!
O Augen, so saugen
Das Licht meiner Augen.
O englische Sinnen!
O himmlisch Beginnen!
O Himmel auf Erden,
Magst du mir nicht werden,
O Wonne der Sonne!
O Sonne der Wonne!

O Schönste der Schönen!
Benimm mir dies Sehnen,
Komm, eile, komm, komme,
Du süße, du fromme!
Ach, Schwester, ich sterbe,
Ich sterb', ich verderbe,
Komm, komme, komm, eile,
Benimm mir dies Sehnen,
O Schönste der Schönen!


Paul Fleming

* 5. Oktober 1609 in Hartenstein; † 2. April 1640 in Hamburg

Was für Worte? Was muss das für eine tolle Frau gewesen sein. Lesen Sie mehr über den Poeten in Wikipedia und bei Gutenberg.Spiegel.de.

Sonntag, 1. Oktober 2006

Tränenregen

Wir saßen so traulich beisammen
Im kühlen Erlendach,
Wir schauten so traulich zusammen
Hinab in den rieselnden Bach.

Der Mond war auch gekommen,
Die Sternlein hinterdrein,
Und schauten so traulich zusammen
In den silbernen Spiegel hinein.

Ich sah nach keinem Monde,
Nach keinem Sternenschein,
Ich schaute nach ihrem Bilde,
Nach ihren Augen allein.

Und sahe sie nicken und blicken
Herauf aus dem seligen Bach,
Die Blümlein am Ufer, die blauen,
Sie nickten und blickten ihr nach.

Und in den Bach versunken
Der ganze Himmel schien
Und wollte mich mit hinunter
In seine Tiefe ziehn.

Und über den Wolken und Sternen,
Da rieselte munter der Bach
Und rief mit Singen und Klingen:
Geselle, Geselle, mir nach!

Da gingen die Augen mir über,
Da ward es im Spiegel so kraus;
Sie sprach: Es kommt ein Regen,
Ade, ich geh nach Haus.


Johann Ludwig Wilhelm Müller

* 7. Oktober 1794 in Dessau; † 1. Oktober 1827 Dessau

Der Dichter ist uns allen wohlbekannt mit seinen Liedern: "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "Am Brunnen vor dem Tore". Noch mehr in Schuberts Liederzyklus "Winterreise" und "Die schöne Müllerin".

Lesen Sie mehr über Wilhelm Müller in Wikipedia und in Gutenberg.Spiegel.de.

Montag, 25. September 2006

Die alte Leier

Hofrath, Stadtrath, Registrator,
Baurath, Kriegsrath, Auskultator,
Supernumerarius,
Marschall, Secretarius,
Geht die alte Leier.

Titel sind nicht theuer!
Bänder, blaue, grüne, weiße,
Kreuze, Sterne, Stanisläuse,
Rothe Krebse vierter Klasse,
Eine ungeheure Masse,
Geht die alte Leier.

Orden sind nicht theuer!
Edel-, Wohl- und Hochgeboren,
Gnaden und Hochwohlgeboren;
Frau Major und Excellenzen,
Euer Durchlaucht, Eminenzen,
Geht die alte Leier.
Unsinn ist nicht theuer!

Möchte, könnte, dürfte, sollte,
Allerhöchst geruhen wollte,
Thunlichst, möglichst, in Betrachtung,
In submissester Erwartung,
Geht die alte Leier!
Die verdammte Leier!

Ganz ergeb'ne, treue, schlechte,
Tiefste, unterthän'ge Knechte;
Demuthsvoll und ehrfurchtsvoll!
Nein, sie klingt denn doch zu toll
Die verdammte Leier!
Hol' euch All' der Geier!


Adolf Glaßbrenner
(auch: A. Brennglas; eigentlich: Georg Adolph Glasbrenner)

* 27. März 1810 in Berlin; † 25. September 1876 in Berlin

Diese Zeilen treffen auch in heutiger Zeit noch zu. Lesen Sie über den Satiriker Glaßbrenner weiter bei Gutenberg.Spiegel.de und bei Wikipedia.

Sonntag, 24. September 2006

Wunsch

Ein bißchen Sonne jeden Tag
auf meiner Seele Feld,
so viel, daß darauf reifen mag
mein Saatkorn für die Welt.

Dazu noch eine treue Hand
die mit mir zieht den Pflug
durch unsres Lebens Ackerland,
das sei mir Glücks genug.


Alfons Petzold
(Pseudonym: De Profundis)

* 24. September 1882 in Wien, † 25. Jänner 1923 in Kitzbühel

mehr über diesen Poeten lesen Sie bei Gutenberg.Spiegel.de und bei Wikipedia.

Samstag, 23. September 2006

Die drei Sterne

Es blinken drei freundliche Sterne
Ins Dunkel des Lebens herein;
Die Sterne, die funkeln so traulich,
Sie heißen: Lied, Liebe und Wein.

Es lebt in der Stimme des Liedes
Ein treues, mitfühlendes Herz;
Im Liede verjüngt sich die Freude,
Im Liede verweht sich der Schmerz.

Der Wein ist der Stimme des Liedes
Zum freudigen Wunder gesellt
Und malt sich mit glühenden Strahlen
Zum ewigen Frühling der Welt.

Doch schimmert mit freudigem Winken
Der dritte Stern erst herein,
Dann klingt's in der Seele wie Lieder,
Dann glüht es im Herzen wie Wein.

Drum blickt denn, ihr herzigen Sterne,
In unsre Brust auch herein!
Es begleite durch Leben und Sterben
Uns Lied und Liebe und Wein!

Und Wein und Lieder und Liebe,
Sie schmücken die festliche Nacht!
Drum leb', wer das Küssen und Lieben
Und Trinken und Singen erdacht!


(Karl) Theodor Körner

* 23. September 1791 in Dresden; † 26. August 1813 bei Gadebusch in Mecklenburg

Mit 22 Jahren früh im Krieg gefallen - was wäre wohl aus dem Dichter noch geworden. Lesen Sie über das Leben von Körner in Wikipedia oder Gutenberg.Spiegel.de.

Mittwoch, 20. September 2006

Mittag

Am Waldessaume träumt die Föhre,
am Himmel weiße Wölkchen nur;
es ist so still, daß ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
und doch, es klingt, als ström' ein Regen
leis tönend auf das Blätterdach.


Henri Theodore Fontane

* 30. Dezember 1819 in Neuruppin; † 20. September 1898 in Berlin

Fontane war der "Landschaftsbeschreiber" par excellence. Als ich das erste Mal in die Schorfheide kam, glaubte ich, schon dagewesen zu sein. Ich hatte zuvor Fontane gelesen.

Lesen Sie noch mehr zu diesem Autor in Gutenberg.Spiegel.de und bei Wikipedia.

Die Geschichte vom fliegenden Robert

Wenn der Regen niederbraust,
Wenn der Sturm das Feld durchsaust,
Bleiben Mädchen oder Buben
Hübsch daheim in ihren Stuben. —
R o b e r t aber dachte: Nein!
Das muß draußen herrlich sein! —
Und im Felde patschet er
Mit dem Regenschirm umher.

Hui, wie pfeift der Sturm und keucht,
Daß der Baum sich niederbeugt!
Seht! den Schirm erfaßt der Wind,
Und der Robert fliegt geschwind
Durch die Luft so hoch, so weit;
Niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolken stößt er schon,
Und der Hut fliegt auch davon.

Schirm und Robert fliegen dort
Durch die Wolken immerfort.
Und der Hut fliegt weit voran,
Stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
Ja! das weiß kein Mensch zu sagen.


Heinrich Hoffmann

* 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main; † 20. September 1894 in Frankfurt am Main; Pseudonyme Reimerich Kinderlieb, Peter Struwwel

tja - mehr muss ich wohl nicht sagen. Wir alle kennen den Struwwelpeter aus den Kindertagen.

Noch mehr gibt es bei Wikipedia und Gutenberg.Spiegel.de.

Montag, 18. September 2006

Die Sonne lacht

Die Sonne lacht
nach langer Nacht.
Gibts was zu tun?
Ich möcht noch ruhn!
Komm her Elan,
lass andre ran.

Samstag, 16. September 2006

Bei Wocken und Krug

Sie saß am Wocken* und spann.
Er saß beim Krug und sann.
Er stumm und sie verschwiegen.
Die Sonne schien herein,
Schien auf den Krug und den Lein,
Im Zimmer summten die Fliegen.

"Nun ist der Frühling da",
Sagt' er, sie sagte "Ja!"
Er trank und setzte nieder.
"Deß sind wir beide wohl froh",
Sagt' er, sie sagte "Wieso?"
Und knüpfte den Faden wieder.

"Willst einen Gefallen mir tun?"
Sagt' er, sie sagte "Je nun!"
Die Spindel verworren schwebte.
"Wenn'st willst, was ich denk', so geschicht's",
Sagt' er, sie sagte — nichts,
Aber sie glüht' und bebte.

Er küßte sie rasch auf den Mund,
Sie umschlang ihn mit Armen rund,
Und beide waren erschrocken.
Geredet war ja genug,
Sie hatten sich, — und der Krug
Der schielte hinüber zum Wocken.

* Spinngerät


Julius Wolff

* 16. September 1834 in Quedlinburg; † 3. Juni 1910 in Charlottenburg

Ich glaube, jeder las schon einmal sein bekanntestes Werk: Der Rattenfänger von Hameln.

Lesen Sie mehr über den Dichter bei Gutenberg.Spiegel.de, bei Wikipedia und pinselpark.org (dort fand ich das Gedicht).

Donnerstag, 14. September 2006

Eiertanz

Magst du, statt einfach zu geh'n, zu steh'n,
Einen Eiertanz lieber tanzen,
Mußt in die höchste Gesellschaft geh'n,
Unter Orden und Litzen, Spitzen und Fransen,
Mußt auf glattem Boden dich dreh'n.
Da tanze nach Lust
Mit gehobener Brust!
Nur rutsche nicht aus, zertritt kein Ei,
Sonst ist die Herrlichkeit vorbei. –

Nun ja! Dann werde du eben wieder
Johann, der muntere Seifensieder.


Friedrich Theodor Vischer

* 30. Juni 1807 in Ludwigsburg; † 14. September 1887 in Gmunden am Traunsee

Vischer durchlief die "typische schwäbische" Laufbahn der Dichter, Denker und Freiheitskämpfer. Ausführlich lesen Sie den Lebensweg und seine Begegnungen in Wikipedia sowie bei Gutenberg.Spiegel.de.

Noch einmal!

Noch einmal fällt in meinen Schoß
Die rote Rose Leidenschaft;
Noch einmal hab ich schwärmerisch
In Mädchenaugen mich vergafft;
Noch einmal legt ein junges Herz
An meines seinen starken Schlag;
Noch einmal weht an meine Stirn
Ein juniheißer Sommertag.


Hans Theodor Woldsen Storm
* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen

Storm schrieb nicht nur seine bekannten Werke Der Schimmelreiter, Immensee und Pole Poppenspäler, die bald jeder von uns schon las. Aus seiner Feder hinterließ er unzählige Gedichte.

Mehr dazu gibt es bei Gutenberg.Spiegel.de und bei Wikipedia zu lesen.
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