Mittwoch, 2. März 2005

Laotse Tao Te King

Übersetzt von Richard Wilhelm

Dieser Beitrag wäre hier zu lang, deshalb verweise ich auf den Link bei Gutenberg.Spiegel.de.

Richard Wilhelm, geboren am 10.05.1873 in Stuttgart, gestorben am 02.03.1930 in Tübingen.

Er sammelte noch mehr Aphorismen aus der chinesischen Kultur:

Der knorrige Baum


Meister Ki vom Südweiler wanderte zwischen den Hügeln von Schang. Da sah er einen Baum, der war größer als alle andern. Tausend Viergespanne hätten in seinem Schatten Platz finden können.

Der Meister Ki sprach: "Was für ein Baum ist das! Der hat gewiß ganz besonderes Holz."

Er blickte nach oben, da bemerkte er, daß seine Zweige krumm und knorrig waren, so daß sich keine Balken daraus machen ließen. Er blickte nach unten und bemerkte, daß seine großen Wurzeln nach allen Seiten auseinandergingen, so daß sich keine Särge daraus machen ließen. Leckte man an einem seiner Blätter, so bekam man einen scharfen, beißenden Geschmack in den Mund; roch man daran, so wurde man von dem starken Geruch drei Tage lang wie betäubt.

Meister Ki sprach: "Das ist wirklich ein Baum, aus dem sich nichts machen läßt. Dadurch hat er seine Größe erreicht. Oh, das ist der Grund, warum der Mensch des Geistes unbrauchbar für das Leben ist.".

Mehr gibt es bei Gutenberg.Spiegel.de zu lesen. Eine umfangreiche Biographie mit vielen weiterführenden Links bietet Wikipedia.

Die Nacht

Salomon Geßner

(1753)

"Hast du Philomele*), durch dein zärtliches Lied, hat ein lauschender Waldgott mich geweckt, oder eine Nimphe, die schüchtern durchs Gebüsche rauscht?

O wie schön ist alles in der sänfteren Schönheit! Wie still schlummert die Gegend um mich! Welch Entzücken! welch sanftes Taumeln fließt durch mein wollendes Herz! …

…Das Mädchen sang nicht mehr, schon hatte die Echo in nahen und fernen Klüften den lezten Ton entzücket dreymal gesungen, die Natur feyerte noch das Lied, noch saß die Nachtigal stumm auf dem laubichten Ast: Da trat ich zum Mädchen. Himmlisches Mädchen! Göttin! Stammelt' ich, und trückt' ihr zitternd die Hand, und seufzte, das Mädgen sah schüchtern zur Erde, schamroht und lächelnd, kraftlos sank ich neben sie hin, Stammeln und bebende Lippen mahlten ihr da mein unaussprechlich Entzücken.

Meine zitternde Linke, spielt' auf dem leichtbekleideten Schoosse mit ihren zarten Händen verrähtrische Spiele, indem der andre Arm, um den weissen Hals von braunen Locken umflattert sich wand.

Meine Hand sank auf den atmenden Busen, da seufzte das Mädchen, ich fühlt' es, sah schmachtend nieder, und nahm mit zitterndem Wiederstand meine Hand vom schwellenden Busen, blöde ließ ich den Busen, und den winkenden Sieg.

O Mädchen! Mädchen! Was fühl' ich! Bald förcht ich, du habest mich Flaterhaften zum ew'gen Sclaven gefesselt! …"

Vollständig lesen Sie diese "heiße" Geschichte bei Gutenberg.Spiegel.de.

Salomon Geßner war nicht nur ein junger Heißsporn, er wurde auch ernster, erwachsen, ein Maler und Literat, vor allem ein großer Schweizer Verleger. Er war der Mitbegründer der heutigen NZZ Neue Zürcher Zeitung.

nzz_erstausgabe_titelseite

Mehr über seine Vita und Werke erfahren Sie bei Gutenberg.Spiegel.de und Wikipedia.

*) schon wieder Philome(le)n, da muss ich doch mal direkt dieFrogg fragen, was es mit den angebetenen Philomen oder Philemon auf sich hat, zumal ja Salomon Geßner ein (früherer) Kollege von ihr war.
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