Sonntag, 27. März 2005

Seufzer

Es blühen die Blümlein im Thal und auf Höhn';
Sie kleiden sich alle in Farben so schön,
Ein jedes nach seiner Weise.
Sie duften so lieblich, sie duften so fein:
Was kann denn so hold wie die Blumen noch sein?
Ich singe den Blumen zum Preise.

Die Vögelein fliegen von Zweig zu Zweig;
Sie haben ein freies und glückliches Reich
Und singen zu Gottes Ehre.
Die Lerche, sie jubelt, die Nachtigall klagt,
Kein Vogel, wie er zu singen hat, fragt.
O, daß ich ein Vögelein wäre! '

Die Sterne, sie glänzen so feurig und mild;
Das Weltmeer woget so kräftig und wild;
Die Bächlein murmeln so leise:
Frei äußert sich Alles in Wald und Flur,
Und Alles und Alles nach seiner Natur,
Und Alles auf seine Weise!

Des Menschen Geist aber ist Duft und Klang,
Und Glanz und Blüthe und wilder Drang,
Er ist der Gott auf Erden!
Und ist er nicht frei, ist es höllische Schmach,
Daß der Göttliche seine Fesseln nicht brach,
Und frei und frei muß er werden!

Adolf Glaßbrenner (auch: A. Brennglas; eigentlich: Georg Adolph Glasbrenner)
Geboren am 27.3.1810 in Berlin; gestorben am 25.9.1876 in Berlin.

Wie so viele Dichter dieser Epoche, galt er als Rebell. Mehr dazu lesen Sie bei Gutenberg.Spiegel.de.

Für Wien-Freunde:
Bilder und Träume aus Wien

Ich habe Feder, Papier und Tinte, warum sollte ich kein Buch über Wien schreiben?

Logisch - er war ja auch mit einer Wienerin verheiratet.
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