Die Nacht
Salomon Geßner
(1753)
"Hast du Philomele*), durch dein zärtliches Lied, hat ein lauschender Waldgott mich geweckt, oder eine Nimphe, die schüchtern durchs Gebüsche rauscht?
O wie schön ist alles in der sänfteren Schönheit! Wie still schlummert die Gegend um mich! Welch Entzücken! welch sanftes Taumeln fließt durch mein wollendes Herz! …
…Das Mädchen sang nicht mehr, schon hatte die Echo in nahen und fernen Klüften den lezten Ton entzücket dreymal gesungen, die Natur feyerte noch das Lied, noch saß die Nachtigal stumm auf dem laubichten Ast: Da trat ich zum Mädchen. Himmlisches Mädchen! Göttin! Stammelt' ich, und trückt' ihr zitternd die Hand, und seufzte, das Mädgen sah schüchtern zur Erde, schamroht und lächelnd, kraftlos sank ich neben sie hin, Stammeln und bebende Lippen mahlten ihr da mein unaussprechlich Entzücken.
Meine zitternde Linke, spielt' auf dem leichtbekleideten Schoosse mit ihren zarten Händen verrähtrische Spiele, indem der andre Arm, um den weissen Hals von braunen Locken umflattert sich wand.
Meine Hand sank auf den atmenden Busen, da seufzte das Mädchen, ich fühlt' es, sah schmachtend nieder, und nahm mit zitterndem Wiederstand meine Hand vom schwellenden Busen, blöde ließ ich den Busen, und den winkenden Sieg.
O Mädchen! Mädchen! Was fühl' ich! Bald förcht ich, du habest mich Flaterhaften zum ew'gen Sclaven gefesselt! …"
Vollständig lesen Sie diese "heiße" Geschichte bei Gutenberg.Spiegel.de.
Salomon Geßner war nicht nur ein junger Heißsporn, er wurde auch ernster, erwachsen, ein Maler und Literat, vor allem ein großer Schweizer Verleger. Er war der Mitbegründer der heutigen NZZ Neue Zürcher Zeitung.
Mehr über seine Vita und Werke erfahren Sie bei Gutenberg.Spiegel.de und Wikipedia.
*) schon wieder Philome(le)n, da muss ich doch mal direkt dieFrogg fragen, was es mit den angebetenen Philomen oder Philemon auf sich hat, zumal ja Salomon Geßner ein (früherer) Kollege von ihr war.
(1753)
"Hast du Philomele*), durch dein zärtliches Lied, hat ein lauschender Waldgott mich geweckt, oder eine Nimphe, die schüchtern durchs Gebüsche rauscht?
O wie schön ist alles in der sänfteren Schönheit! Wie still schlummert die Gegend um mich! Welch Entzücken! welch sanftes Taumeln fließt durch mein wollendes Herz! …
…Das Mädchen sang nicht mehr, schon hatte die Echo in nahen und fernen Klüften den lezten Ton entzücket dreymal gesungen, die Natur feyerte noch das Lied, noch saß die Nachtigal stumm auf dem laubichten Ast: Da trat ich zum Mädchen. Himmlisches Mädchen! Göttin! Stammelt' ich, und trückt' ihr zitternd die Hand, und seufzte, das Mädgen sah schüchtern zur Erde, schamroht und lächelnd, kraftlos sank ich neben sie hin, Stammeln und bebende Lippen mahlten ihr da mein unaussprechlich Entzücken.
Meine zitternde Linke, spielt' auf dem leichtbekleideten Schoosse mit ihren zarten Händen verrähtrische Spiele, indem der andre Arm, um den weissen Hals von braunen Locken umflattert sich wand.
Meine Hand sank auf den atmenden Busen, da seufzte das Mädchen, ich fühlt' es, sah schmachtend nieder, und nahm mit zitterndem Wiederstand meine Hand vom schwellenden Busen, blöde ließ ich den Busen, und den winkenden Sieg.
O Mädchen! Mädchen! Was fühl' ich! Bald förcht ich, du habest mich Flaterhaften zum ew'gen Sclaven gefesselt! …"
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Salomon Geßner war nicht nur ein junger Heißsporn, er wurde auch ernster, erwachsen, ein Maler und Literat, vor allem ein großer Schweizer Verleger. Er war der Mitbegründer der heutigen NZZ Neue Zürcher Zeitung.
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*) schon wieder Philome(le)n, da muss ich doch mal direkt dieFrogg fragen, was es mit den angebetenen Philomen oder Philemon auf sich hat, zumal ja Salomon Geßner ein (früherer) Kollege von ihr war.
immo de - 2. Mär, 10:36
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